Der Altenburger Friedhof ist eine dadurch bedeutsame Anlage, dass es sich bei diesem durch die Klia und die Saale natürlich geschützten Spornhügel vermutlich um einen Teil der fränkischen Burg handelt, die im späten neunten Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Später entstand das Schloss und die alte Anlage verschwand weitgehend. Sie wurde zu einem Kloster umgewandelt, dessen Gebäude zum Teil noch erhalten sind. Wiederum später im Mittelalter entstand die Kirche St. Viti auf dem Gelände. Es ist nicht endgültig geklärt, wie viel die einzelnen Gebäude und die zahlreichen Mauern mit der fränkischen Burg zu tun haben. Die Terrassierung wirkt zumindest recht wehrhaft. Offensichtlich handelt es sich dabei aber um eine Befestigung, die der Vorstadt als Schutz diente, denn sie hat nur Zugänge am Kloster und an dem Klia-Übergang. Seit der Umwandlung in einen Friedhof entstanden dort zahlreiche bedeutsame Grabmale, zudem ein Brunnen und eine reizvolle Kapelle.
Als Merseburg im Zweiten Weltkrieg von Bomberstaffeln fast zwanzig Mal heimgesucht wurde, war es schwierig Schutzräume zu schaffen. Daher trieb man Stollen in den Hügel. Diese wurden dem Friedhof zum Verhängnis, denn es kam zu mehreren Erdrutschen, die im direkten Zusammenhang damit stehen sollen. Obwohl diese Erdfälle, die Krater entstehen ließen, seit 2009 auftraten, gelang es nicht, einen Konsenz zu erzielen, in wessen Zuständigkeit die Kostenübernahme falle. In Frage kämen auch angebliche unterirdische Gänge der Kloster-/Burganlage. Im Jahr 2014 musste nach neuerlichen Vorkommnissen ein Drittel des Friedhofs gesperrt werden. Die Bewirtschaftung der Friedhofsanlage hatte aufgrund der Terrassen immer große Probleme bereitet, zudem war das Personal knapp und daher wurde trotz der beschlossenen Verfüllung der Stollen im November 2015 die Aufgabe des Friedhofs bekannt gegeben. Sobald die Sicherheit wieder gewährleistet werden kann, sollen zwar alle etwa 900 Grabstellen wieder zugänglich sein, doch ist der Weiterbetrieb nur noch für zehn Jahre geplant, die als Übergangszeit genutzt werden sollen, in der nur noch Urnenbeisetzungen möglich sind, aber keine Erdbestattungen mehr. Das endgültig Ende soll im Jahr 2040 kommen. Welche Folgen das für die Bauwerke auf dem Friedhof haben wird, ist noch nicht abzusehen. Bei den Gräbern soll eine Umbettung auf eigene Gefahr ermöglicht werden.
Unter den historischen Grabmälern bestechen zum einen die von Personen der Stadtgeschichte, wie die der Maler Paul Hübner und Georg Paul oder die der Heimatforscher Otto Küstermann und Karl Gutbier. Zum anderen sind aber auch eine Reihe von Mausoleen herausragend.