Auf dem Stadtfriedhof St. Maximi befinden sich Denkmäler für verschiedene Kriege. Während man in der Stadt ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtete, findet sich hier, im Südosten der Friedhofsanlage, ein Denkmal für die Kriegsgefangenen, die in Merseburg starben. Dass es sich um ein solches Mahnmal handelt, ist nicht mehr ersichtlich und nur dank der Informationstafel am Nordeingang des Friedhofs, die die wichtigsten Grab- und Gedenkstätten aufzeigt. Diese berichtet, es handele sich um das „Denkmal für die im I. Weltkrieg im Merseburger Lager verstorbenen englischen, französischen und russischen Gefangenen, eingeweiht 1919.“
Erst der genaue Blick offenbart, dass sich an den Seiten unten die in Teilen erhaltenen Inschriften in englischer und russischer Sprache finden. Sie lauten:
Нашимъ
Товаришамъ
умершимъ
въ плыну.
To our
comrades
(--)o died
(in cap)tivity
Also jeweils: „Unseren Kameraden, die in Gefangenschaft verstarben.“ Laut einem historischen Foto stand es an der Frontseite auch auf französisch. Zudem war dort – unterhalb der Jahreszahlen 1814 und 1915 – das Relief eine Feder angebracht. Am Podest findet sich G. Boivin als Architekt und Hermann Bielig als Bildhauer angegeben.