Das Merseburger Ständehaus wurde zwischen 1893 und 1895 als Tagungs- und Versammlungsstätte des Landtages der Preußischen Provinz Sachsen errichtet. Merseburg war im Jahr 1815 Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirkes geworden und hatte diesen Status bis 1933 inne.
Von 1825 bis zur Fertigstellung des Ständehauses tagte der Provinziallandrat im Schlossgartensalon, welcher jedoch aus verschiedenen Gründen zum Ende hin nicht (mehr) ausreichte.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im September 1945 von allen Parteivertretern Sachsen-Anhalts - die Führung hatte Walter Ulbricht - im Ständehaus das Bodenreformgesetz erarbeitet. Während der Zeit der DDR fungierte das Gebäude als "Haus der Kultur", bevor es zwischen 1989 und 1998 im Eigentum des Landes leer stand. Die Stadt Merseburg kaufte das Ständehaus, ließ es umfangreich sanieren und 2002 als Kultur- und Kongresszentrum wiedereröffnen.