Der Expressionismus ist in Mitteldeutschland häufig von dunklen Ziegeln geprägt, etwa bei der Christuskirche in Halle-Ost. Zweifelsohne handelt es sich bei der Albrecht-Dürer-Schule, die in den Jahren 1927 und 1928 neben dem vorherigen Lehrerseminar entstand, um eines der herausragendsten Beispiele dieses kurzlebigen Baustils in weiterem Umkreis, was durch den vorgerückten Treppenturm mit seinem markanten Giebel und durch die auffällige Dachwölbung („Zoll-Dach“) erreicht wird, die auch der Turnhallenbau an der Südostseite übernimmt. Durch eine geschickte Gliederung der Fassade wird auch weitgehend die Größe des Bauwerks kaschiert, das sein Erdgeschoss hinter dem Eingangsbereich versteckt und sein Obergeschoss durch einen Absatz wie einen Aufbau wirken lässt. Durch diese auch farblich vorgenommene Horizontaldurchbrechung wird der Eindruck einer Schulkaserne vermieden, da nur die drei mittleren Etagen (durch Putz) gleich gestaltet sind, auch die Räume unterm Dach wurden geschickt verborgen. Im Keller wurde zudem ein Schwimmbad untergebracht. Über dem Eingang wurden vier Putten angeordnet