Die Brücke am Kreisel (Rudolf-Breitscheid-Platz) ist schon mehr als 200 Jahre alt, wurde aber seitdem schon des Öfteren umgebaut. Dadurch ist sie ein Puzzlestück der Jahrhunderte geworden, wie Kurt Stahlberg in seinem Artikel „Die neue Gotthardbrücke“ (Merseburg einst und jetzt 5/2000) schön aufgezeigt hat. Noch vor dem Jahr 1800 war hier eine zweibogige Brücke über die Klia am Gotthardteich entstanden.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde parallel daneben eine zweite Zweibogenbrücke errichtet, deren Breite der Tonnengewölbe um zehn Zentimeter von der ersten Brücke abwich. Diese beiden Brücken wurden im Jahr 1903 erweitert, indem an der Ostseite die beiden Kliaabflüsse mit einem Bogen überspannt wurden, was auch an der Westseite (Gotthardteich) geschah. Somit standen de facto vier Brücken nebeneinander, die zusammen zwölfeinhalb Meter breit waren und eine Brücke bildeten.
Von der Straßenbahn konnte diese Brücke nicht genutzt werden, doch wurde sie im Jahr 1927 erneut ausgebaut. Diesmal musste auch der Gasthof „Zur grünen Linde“ darunter leiden, der sich direkt an der Brücke befand; Er wurde an der Ecke um mehrere Meter zurückgenommen, so dass das Obergeschoss in Dreiecksform hinausragte. Durch diese Maßnahme konnte man die Brücke erneut verbreitern und zudem je mit einer leichten Straßenbiegung gen Hölle beziehungsweise Teichstraße versehen. Die Umbauarbeiten erhielten so viel wie möglich vom Zustand der komplexen Brücke, nahmen aber Teile der Umbauten von 1903 von 1927 wieder zurück, indem man die äußeren beiden Brücken ersetzte. Sie wurden 1999 abgeschlossen.