Die Neumarktbrücke ist eine historische Querung über die Saale am Fuße des Merseburger Schlosses. Als 1188 durch Barbarossa das erste Mal der Neumarkt erwähnt wurde, befanden sich an dessen Ende bereits die Neumarktbrücke und die Venenienbrücke und auch die Neumarktkirche wird in den Aufzeichnungen genannt. Der Mittelteil der Brücke bestand lange Zeit aus einem Holzübergang, während die restlichen Bögen wohl von Anfang an so errichtet wurden. Die Brücke war häufig Ort historischer Kriegshandlungen.
Nach der Zerstörung im Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 bekam der Holzübergang ein Dach und sie wurde daher lange Zeit "Dachbrücke" genannt. In dieser Form ist sie auch auf Dillichs Stadtansicht zu sehen. Im Dreißigjährigen Krieg brannten sowohl Schweden als auch Franzosen sie mindestens fünfmal nieder (1636, 1637, 1641, sowie mehrfach 1640) beziehungsweise warfen sie schlichtweg in die Saale (1644), doch wurde sie stets wieder neu errichtet.
Auch der Nachfolgebau (1664) war ein Holzbau und als Aufziehbrücke gestaltet. Das half ihr im Siebenjährigen Krieg aber auch nicht, in dem die Franzosen die Holzelemente der Brücke im Jahr 1757 niederbrannten. Erst 1781 bis 1783 ersetzt man den Mittelbau durch einen Steinbogen, doch kam es im Zuge der Befreiungskriege 1813 erneut zu einer teilweisen Zerstörung.
Ihre heutige Form erhielt die Neumarktbrücke durch Umgestaltungen in den Jahren 1926/1927, bei denen sie wie schon im Jahr 1882 verbreitert wurde. Auf der Brücke erhielt König Friedrich Wilhelm III. die Nachricht von der Niederlage Napoleons in Waterloo, woran eine Gedenktafel erinnert. Diese Situation brachte dem Bauwerk im Jahr 1891 den amtlichen Namen "Waterloobrücke" ein, der sich aber nicht durchsetzt.