Der Park des Schlosses in Merseburg hat in den letzten Jahrhunderten zahlreiche Denkmäler und Kunstwerke gesehen, doch am dauerhaftesten halten sich die Obelisken in ihm. Bereits seit zirka 300 Jahren stehen die beiden Obeliskenpaare im Schlossgarten. Das genaue Alter der vier auch als Pyramiden beschriebenen schlichten Säulen ist umstritten, da einige meinen, sie seien als Torpfosten bereits 1661 mit entstanden, andere wiederum, sie seien in Erinnerung an die beiden Christiane und ihre Frauen gestiftet worden. Folgt man dieser zweiten, durchaus schlüssigen These, dann stünden sie im Zusammenhang mit der Errichtung des Schlossgartensalons in den Jahren 1727 bis 1731. Fakt ist, dass die Obelisken auf einer Abbildung aus dem Jahr 1664 noch nicht zu sehen sind, und dass keine Inschriften bekannt sind. Da gerade Herzog Christian ansonsten häufig verherrlicht wurde, würde man solche Texte hier aber erwarten dürfen, so dass es sich am wahrscheinlichsten schlicht um Skulpturen handelt, die die Parkanlage verschönern und den Blick gen Schloss steigern sollen, indem sie ihm weitere Vertikalen hinzufügen. Die Kugeln, die sie bekrönten, mussten ersetzt werden, nachdem im Jahr 1914 zwei hinabgestürzt waren.