Die Zeit des Barock schuf prunkvolle Grabdenkmäler in allen Teilen Deutschlands, auf denen häufig Putten und andere Figuren zu sehen sind, die andere Zeiten sicher kritischer sehen. Anderseits schufen die Bildhauer aber auch realistische Skulpturen von Gerippen, wie man sie zum Beispiel auch in den Kirchen von München vorfindet. Am Übergang von der I. zur II. Abteilung des Stadtfriedhofs St. Maximi in Merseburg finden sich gleich zwei solche Zeitzeugen. Beide stammen wahrscheinlich aus dem Jahr 1727 und wurden von Christian Trothe (1676-1732) geschaffen, der vom Sohn eines Hoftischlers bis zum Bürgermeister aufstieg.
Die „Tod“ betitelte Plastik zeigt ein Skelett in einem Mantel, der „Totengräber“ ist ein typischer Vertreter seiner Zunft, mit ernstem Gesichtsausdruck und ebenfalls in einem Gewand. Er hat den Fuß gehoben, als trete er gerade auf einen Spaten, um eine neue Grube auszuheben. Sein Blick schweift dabei in die Ferne, wohingegen der Tod seinen Kopf eher nach unten gerichtet hat.