Die Staupensäule ist ein seltenes Zeugnis mittelalterlicher Rechtsprechung und befindet sich auf dem Merseburger Markt. An dieser Stelle wurden auf entehrende Weise Menschen "zu Staupe geschlagen", welches mit einer Landesverweisung einherging.
Die erste derartige Verurteilung in Merseburg fand am 10. Juli 1546 statt. Augustin Hermann erhielt diese Strafe wegen Ehebruchs.
Am 17.11.1741 wurde die Säule in Ermangelung ihrer Funktion zunächst versetzt und anschließend erst vergraben und 1833 in Privatbesitz verkauft, wobei diese Form der Bestrafung in Preußen erst 1848 abgeschafft wurde.
Die Säule führte zur Namensgebung des neben ihr befindlichen Marktbrunnens. Sie wurde von der Stadt Merseburg zurückgekauft und 2000 am vermuteten Platz wieder aufgestellt.