Die Kreuzigungsgruppe vor Roter Wand ist eine im Stil eines Triptychons gestaltetes Mahnmal. Es befindet sich am Südflügel der Neumarktkirche St. Thomae. Das zeitlose Werk erinnert an Vergangenes und Untaten der Gegenwart: 11 verschiedene Figuren stellen menschliche Gräueltaten dar (v.l.):
- eine Vergewaltigte
- eine Ausgepeitschte
- eine auf dem Scheiterhaufen Verbrannte
- ein Geschundener mit abgezogener Haut
- eine im KZ Verhungerte
- ein Gekreuzigter (zentrales Motiv)
- ein Geköpfter
- ein Hingerichteter
- ein in die Zwangsjacke Gesteckter
- ein Gesteinigter
- ein gebranntmarkter Homosexueller
Die aus Ahorn- und Lindenholz gefertigten Figuren sind zwischen 1,60 m und 2,60 m und damit lebensgroß, aber von Armut und Hunger gezeichnet dargestellt und auf einem ehemaligen Viehwaggon, wie sie zu Zeiten des Nationalsozialismus für die Deportationen in die Arbeits- und Vernichtungslager genutzt wurden, angebracht. Im geschlossenen Zustand wirkt das Werk eher nach einer kirchlichen Botschaft; wodurch der Bezug zum Glauben hergestellt wird.