Katholische Kirchen gibt es heute wieder in jeder Stadt Sachsen-Anhalts und auch in etlichen Dörfern (etwa in Zappendorf oder Röblingen am See), doch zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert war das nicht der Fall und daraus resultierte in der Gründerzeit ein enormer Bedarf an Kirchenneubauten, von denen viele auf den Paderborner Dom- und Diözesanbaumeister Arnold Güldenpfennig (1830-1908) zurückgehen. Das gilt für die Kirche St. Elisabeth in Weißenfels genauso wie für die Propsteikirche in Halle (Saale). Auch die St. Norbert geweihte Kirche in der Bahnhofstraße in Merseburg (geweiht 1869) wurde von Güldenpfennig entworfen.
Die Patrozinien der neuen Kirchen orientierten sich auffällig stark an „einheimischen“ Heiligen wie Elisabeth von Thüringen (Halle, Weißenfels, Zappendorf), Gertrud von Helfta (beide katholische Kirchen in Eisleben) oder eben Norbert von Magdeburg (Halle, Merseburg, Jeßnitz). Trotz aller Enge des Baugrundstücks ist die Kirche in Ost-West-Ausrichtung erbaut. Typisch für den Baumeister ist die von der Ost-West-Norm abweichende Stellung des Turms, der in Mitteldeutschland nur sehr selten (etwa in Bischofrode bei Eisleben) neben das Schiff gestellt wurde. Man kann darin ein Indiz für die Kirchenbauten Güldenpfennigs sehen, wenngleich man bedenken muss, dass er auch Typenentwürfe schuf, die von anderen aufgegriffen werden sollten. Daher kann eine eindeutige Zuordnung einer Kirche zu Güldenpfennig nur nach entsprechender Prüfung erfolgen, was hier auch deshalb erfolgt ist, weil die Standardwerke keinen Architekten der ursprünglichen Kirche angeben und zudem den zweiten Baumeister fälschlich als Fritz Reuter benennen.
Über dem Westeingang findet sich die Figur des heiligen Norbert, an der Nordostecke eine weitere große Statue. Diese soll den heiligen Johannes darstellen, der Bistumspatron Merseburgs ist. Über dem Westportal wurde zudem ein Mosaik im Tympanon angebracht. Ansonsten beschränkt sich der Schmuck der Außenfassade auf wenige weitere Details. Das erklärt sich auch aus der Kriegszerstörung, nach der die Kirche verändert wiederhergestellt wurde. Der Bitterfelder Architekt Johannes Reuter (1887–1975), dessen Handschrift deutlich erkennbar ist, ergänzte die Fassadenfiguren, Sakristei und Pfarrei in den Jahren 1951 bis 1953 und ging dennoch behutsam mit dem Bauwerk um.