Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (1797-1888) stammte aus dem Haus der Hohenzollern und wurde erst mit über 50 Jahren König von Preußen. Im Jahr 1871 nach der Vereinigung zum Deutschen Reich wurde er zum Deutschen Kaiser erhoben, ein Titel, der neu geschaffen wurde und an die römischen Kaiser anschließt, die bis 1806 regierten.
Er selbst soll sich lange gegen diese herausgehobene Rolle gewehrt haben, weil er es wichtiger fand, König von Preußen zu sein. Wie sein Reichskanzler Otto von Bismarck setzte er sich für eine friedliche Koexistenz in Europa ein. Kaiser Wilhelm I. war mehrfach das Ziel von Attentaten, was letztlich seine Popularität nur steigerte.
Bis zum Jahr 1918 sollen mehr als 1.000 Denkmäler für ihn entstanden sein. Das bekannteste Mitteldeutschlands ist das Kyffhäuserdenkmal, zugleich das drittgrößte Denkmal Deutschlands. In Merseburg gab es unter anderem eine Büste im Schlossgarten und ihren Nachfolger, eine Statue auf Sockel. Zudem finden sich an der Weißen Mauer drei Büsten, von denen eine Wilhelm I. gewidmet ist. Sie stammt von Paul Juckoff, der in Merseburg und Umgebung viele Spuren hinterlassen hat.