Personengruppen sind ein reizvolles Motiv in der Denkmalkunst, denn sie erfordern viel Geschick vom Bildhauer. Statt einer Person muss er eine ganze Gruppe abbilden, darf sich in den Gesichtszügen nicht allzu sehr wiederholen sondern muss sich bemühen, die Figuren individuell erkennbar zu machen. Eher selten ist es dabei aber, dass - wie auf dem St.-Maximi-Friedhof in Merseburg - eine Gruppe auf einer Fußreise dargestellt wird. Dies erfordert zusätzlich eine gewisse Andeutung der Bewegung nach vorn. Betrachtet man etwa die Figurengruppen des Hallensers Heinz Beberniß, dann sind diese nebeneinander oder um eine Stele angeordnet (Freizeitstele, Völkerfreundschaft), ähnlich verhält es sich bei Gerd Jäger (Wir rufen Frieden). Prinzipiell sind in Mitteldeutschland Plastiken mit mehr als zwei Figuren eher selten, finden sich vor allem auf Brunnenanlagen, wo sie um das Wasserbecken angeordnet werden. In Halle zum Beispiel beim Göbelbrunnen, Nasreddinbrunnen, Musenbrunnen, Frauenbrunnen, Lebenskreis-Brunnen.
Die Hauptfriedhöfe von Halle und Merseburg verbindet aber eine solche Plastikengruppe, die einen Zug von Menschen zeigt. Während es auf dem Gertraudenfriedhof in Halle die vom Tod angeführte „Endlose Straße“ ist, auf der personifizierte Opfergruppen dem irdischen Ende entgegengehen, findet sich auf dem St. Maximi-Friedhof in Merseburg eine gänzlich andere Szenerie: die Jünger bringen Jesus zum Grab. Während bei der Figurengruppe in Halle der Tod aller nah und gewiss ist, ist der Schmerz des Verlusts das Hauptmotiv in Merseburg. Georg Busch schuf seine Skulpturengruppe für Merseburg 60 Jahre vor dem Hallenser Richard Horn, und somit auch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Der Sockel trägt drei Inschriften, die zusammen ein Bibelzitat (Neues Testament) ergeben:
"Niemand hat grössere Liebe denn die
Dass er sein Leben lasset für seine Freunde
Joh.XV XIII"