Nicht immer gelingt es, Denkmäler im öffentlichen Raum unterzubringen. Merseburg besaß einst zahlreiche, darunter viele für einstige preußische Könige, doch hat sich ihre Zahl empfindlich reduziert. Neue Denkmäler entstehen heute aber leider zumeist auf den Friedhöfen, etwa jene für Rademacher oder Küstermann. Auf dem Stadtfriedhof findet sich auch im Erbbegräbnis der Familie Rößner ein solches Denkmal. Es trägt die Inschrift:
THEODOR
RÖSSNER
Gründer
und
Herausgeber
des
Merseburger
Korrespondent
1874 - 1918
Als Urheber des Denkmals wird Paul Juckoff (Schkopau) vermutet, wie eine Tafel am Eingang des Friedhofs berichtet. Aus dessen Vita ist bekannt, dass er auch Plastiken für Friedhöfe (etwa den Pflüger in Halle) schuf, darunter auch auf einem Merseburger Friedhof. Seine Zeitung Merseburger Correspondent (erst ab 1919 wurde sie mit 'K' geschrieben) bestand noch bis 1934 fort, dann wurde sie in Mitteldeutschland umbenannt, woraus 1939 die Merseburger Zeitung wurde. Die Grabtafel des Erbbegräbnisses verrät uns, dass Rößner von 1845 bis 1935 lebte, Ehrenältester der St.-Maximi-Gemeinde und Buchdruckereibesitzer war. Sein Verlag hat über 40 Bücher und Zeitschriften veröffentlicht, darunter die ersten Erzählungen von Siegfried Berger, der auch als Redakteur beim Merseburger Korrespondent arbeitete.